Brände möglichst früh erkennen
Die Gefahr der Entstehung eines Brandes ist immer präsent. Durchschnittlich 184.500 registrierte Brände / Jahr (Quelle: Statista), alleine in Deutschland, sprechen ein klares Bild und sorgen für Schäden in Milliardenhöhe.
Brandmeldeanlagen (BMA) dienen der Gefahrenabwehr- und Vermeidung und nehmen dabei eine zentrale Rolle im Rahmen der Gebäudetechnik ein. Sie dienen der frühzeitigen Branderkennung und helfen, etwaige Schäden so gering wie möglich zu halten.
Je früher ein Brand erkannt wird, desto eher kann eine Evakuierung erfolgen. Darüber hinaus zählt jede Sekunde, um eine Hilfe leistende Stelle (z.B. Wachdienst, Feuerwehr o. Pförtner) zu benachrichtigen. Neben der reinen Information ist die die Brandmeldeanlage dabei in der Lage, Brandschutzeinrichtungen anzusteuern.
So können beispielsweise Brandschutztüren automatisch bei Erkennung eines Brandes verschlossen werden. Tore werden automatisch geöffnet, um die Einfahrt für die Feuerwehr zu erleichtern. Für den Zutritt ins Gebäude wird die Klappe für das Feuerwehrschlüsseldepot geöffnet und der Zugang zu den Feuerwehrlaufkarten ermöglicht.
Auch die Rauch- und Wärmeabzugsanlage kann von der Brandmeldeanlage angesteuert werden, damit der Rauch oder schädliche Dämpfe durch die Dachfenster ausgeleitet werden.
Die frühzeitige Erkennung eines Brandes ist entscheidend für die daraus resultierende Gefahr für den Menschen sowie die sich ergebende Schadenshöhe. So lassen sich mittels einer Brandmeldeanlage frühzeitige Maßnahmen zur Abschottung eines Brandes einleiten. Der Zugang für die Feuerwehr wird dadurch erheblich erleichtert. Das Einleiten von Löschmaßnahmen kann früher erfolgen.
Ohne den Einsatz einer Brandmeldeanlage bleibt es i. d. R. dem Zufall überlassen, ob ein Brand bereits in der Entstehungsphase erkannt wird. Schlagen bereits Flammen oder dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude, ist eine effektive und effiziente Brandbekämpfung oftmals nur sehr schwierig möglich.
Woraus besteht eine Brandmeldeanlage?
Eine Brandmeldeanlage besteht aus zentralen und dezentralen Komponenten. Die zentrale Funktion nimmt hierbei die Brandmeldezentrale (BMZ) ein. Sie ist der wichtigste Bestandteil der gesamten Anlage. Die BMZ nimmt sämtliche Informationen der Sensoren auf und steuert die Maßnahmen zur Brandbekämpfung.
Sie ist darüber hinaus i. d. R. die erste zentrale Anlaufstelle für die Feuerwehr. Der Zugang zum Gebäude erfolgt üblicherweise über einen hinterlegten Schlüssel, welcher sich im außerhalb angebrachten Feuerwehrschlüsseldepot (FSD) befindet. Um den Brandort schnellstmöglich lokalisieren und erste Maßnahmen einleiten zu können, enthält die BMA:
- Feuerwehrlaufkarten
- Feuerwehr-Bedienfeld (FBF)
- Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT)
- Bedieneinrichtung (optional)
- Sprechstelle für Durchsagen (optional)
Die Branderkennung selbst erfolgt durch im Gebäude verteilte automatische Brandmelder. Diese werden durch den Einsatz von Handfeuermeldern ergänzt. Sie dienen der manuellen Auslösung eines Feueralarms.
Weitere Bestandteile einer Brandmeldeanlage sind optische und akustische Signalgeber zur Warnung. Dies können z. B. Blitzleuchten und Sirenen sein. Zusätzlich können ebenfalls Schnittstellen zur automatischen Ansteuerung von Brandschutzeinrichtungen, wie z. B. Feuerschutzklappen, zu einer BMA gehören.
Die Vernetzung der einzelnen Komponenten erfolgt über einen Datenbus. Die Anordnung erfolgt in einem oder mehreren Ringen. Das sog. Ringbusnetz bietet den Vorteil, dass die Anlage bei Ausfall einer Seite der Leitung alle Komponenten über die andere Seite der Leitung erreichen kann.